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naiv.


ich schätze, ich bin dabei, meine naivität zu verlieren.

bewusstsein, wissen, gelesene bücher. bewusstsein, dass sich aus den eigenen erfahrungen zusammensetzt. erfahrungen, die eigentlich die erfahrungen anderer erzählen (ein buch lesen, zum beispiel. vor allem eines, das als sachbuch daherkommt - und damit ganz besonderen wert auf die relevanz seiner inhalte legt).

vielleicht wieder ein wenig poesie, belletristik lesen? literatur, von der man jederzeit sagen kann: ist ja nur ein buch. wer weiss, wie's wirklich ist. aber ach, keine zeit - zumindest nehme ich mir keine. viel wichtiger, die stapel an büchern zu lesen, die sich da auf meinem schreibtisch tummeln, und von denen ich noch nicht mal die inhaltsverzeichnisse studiert habe:

human-computer interaction in the new millenium the humane interface wie das selbst sein gehirn steuert things that make us smart

da muss man ja blöd werden, irgendwann.

also doch das eigene weblog. was wollte ich eigentlich schreiben? ach ja, von der naivität.

da war gerade [Macro not allowed in sandbox: this] . woran man ihre qualität erkenne. weise antworten. alle weisen auf die viele arbeit hin, die gute arbeit mit sich brächte. auf die fokussierung auf wesentliches. keine schrägen schlüsse, nichts dahingesponnenes, sondern nachvollziehbare fakten. methodik. ausführliches quellenstudium. keine thesen, die ja sowieso immer vereinfachen würden, sondern beschreibungen, blick aufs detail.

natürlich ist so eine umfrage wie ein guter sex-ratgeber: sie sagt, was alles möglich ist, und betont im besten fall, dass alles gleich wertvoll ist, sofern es den protagonisten dabei gut geht.

aber (und hier wird's für mich interessant zu schreiben): gleichzeitig die aufregung über den amoklauf in erfurt. arbeitslosigkeit. schlechte jobaussichten für geisteswissenschafter. verteilungskämpfe. klimaverschlechterung. ellbogen, möglichst spitz. soft skills, was ist das. eine kalte gesellschaft. individueller wille zählt.

Für mich heisst das: Ausblenden von Wahrnehmungen im Sinne der wissenschaftlichen Relevanz. Das Umhermäandern des Geistes als unangebracht werten und in klare Formen pressen wollen, um in der Gruppe respektiert zu werden. Was aber, wenn der logische Verstand nur ein kleiner Aspekt der Möglichkeiten ist, die Welt zu sehen und in ihr zu bestehen - und aufgrund seiner Begrenztheit die Wichtigkeit des Umhermäanderns, des Nicht-Konkreten, schlicht nicht erkennt?

Und das von vielen als defizitär wahrgenommene Bild der Welt gerade daran krankt, dass diese Elemente ausgeblendet, negiert, nicht berücksichtigt werden?

Softskills kann man nicht messen, in schlechten wirtschaftlichen Zeiten wird drauf geschissen. Umweltschutz nur, wenn es sich kurzfristig auszahlt. Mitmenschlichkeit nur, solange es den eigenen Stolz nicht gefährdet.

Wenn solche Aussagen nicht immer so wehleidig und weltfluchtig aussehen würden. Naiv, eben.

fast jedeR, den/die mensch auf die Erwerbs- und Wirtschaftswelt anspricht, sagt: naja, schön ist das nicht, alles, aber es ist halt so. man muss da mitspielen, sonst geht man unter. Beim ersten Bewerbungsgespräch wirst du's selber sehen, wie das ist. Immer der gleiche Sermon. Ich möchte mir die Freiheit meiner Ideale behalten, ohne unrealistisch zu sein.

Wie geht das? Wie kann mensch den eigenen Realismus und damit die eigenen Ideale im Auge behalten und dennoch überleben? Wirtschaftlich? Sozial? Muss mensch dazu auf die einsame Insel flüchten, oder geht das auch hier, in Mitteleuropa, in den USA, Lateinamerika?


 
  
 
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