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design for use


Stephen Hitchins: Einleitung Stephen Hitchins ist Designberater und ehemaliger Vorsitzender von BDG McColl. Er ist jetzt in zahlreichen (staatlichen) Designgremien tätig. "There is no such thing as design - only designers" Design sei intuitive, überzeugende, teils wissenschaftliche Arbeit, die auf Erfahrung und Beobachtungsgabe beruhe. Kunden kauften jedoch kein Design, sondern nur Ergebnisse, Produkte. Hitchins zeigte daher einige Beispiel für erfolgreiches Britisches Design, wobei sich Erfolg über die Umsätze, Gewinne, niedrige Produktionskosten, Usability definierte.

Darunter waren:

  • Anywayup cup
  • Pencils made of recycled Plastic Cups
  • New London Taxis

Alle diese Produkte würden auch im Ausland begeistert abgesetzt, Produktionskosten minimieren, die Kundenzufriedenheit erhöhen etc.

Ein (das?) Ziel des Workshops war, österreichische Unternehmen mit britischen Designern zusammenzubringen, worauf seine Präsentation abgestimmt zu sein schien.

Stephen Walsh: Measuring good design Walsh war Gründer und Manager bekannter Designgruppen in Nordamerika, Europa (Crighton) und dem Mittleren Osten (Fitch) und konzentriert sich zur Zeit auf die kommerzielle Erschliessung von Flughäfen, Bahnhöfen etc.

In seinem Vortrag wurde Definition und Stellenwert von Einfluss und Nutzen des Designs bei der Planung und Entwicklung von Projekten erörtert - genauso schwammig wie diese Beschreibung war die Aussage. Anhand realisierter Shopping Areas auf Flughafen (darunter Flughafen Wien/Schwechat) wurden die Paramter für erfolgversprechendes Design präsentiert:

  • Raum (Die richtige, platzsparende und ästehtische Nutzung des vorhandenen Raumes)
  • Genialität (spricht für sich)
  • Qualität
  • Quantität (Den Nutzerprofilen angepasste Anzahl und Verteilung von Funktionalitäten)
  • Integration (in Gesamtkonzepte und Anforderungesprofile)
  • Innovation (auch als Anreiz für Investoren)
  • Kosten (mögichst gering)
  • Einnahmen (möglichst hoch)
  • Gewinn (möglichst hoch)
  • Ausdruck (des jeweilgen Brandings)
  • Befriedigung (der Benutzer und Betreiber)
Walsh's Aussagen nach wünschten die befragten Fluggäste Shopping-Areas, um die Zeitspanne zwischen Einchecken und Abflug unterhaltsam verbringen zu können, gutes Design würde dieses Bedürfnis erfüllen und die Erwartungen noch übertreffen.

Die Grundaussagen seines Vortrages: Investments müssen sich rechnen und Good Design = Good Business.

Alan South: New ways of shopping Alan South ist seit 1996 Direktor von IDEO Europe. Davor war er 10 Jahre bei Cambridge Consultants, wo er die Produktdesigngruppe aufgebaut hat. IDEO's Arbeitsmethode wird mit "fokussiertem Chaos" beschrieben. Lt. South arbeiteten sie in folgendem Raster:

productsservicesenvironments
Computer-MausOnline-BankingExhibition
Palm VHighspeed TrainShop
wobei sie am liebsten die einzelnen Elemente untereinander verbinden, um Technologie und Menschen zusammenzubringen.

South präsentierte das Designkonzept für das neu eröffnete Prada-Geschäft in New York, das mit ungewöhnlicher Architektur, vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und Unterstützung des Verkaufsprozesses durch relativ unaufdringliches, dennoch aufmerksamkeit erregendes High-Tech auffällt.

In seinem (sehr spannenden, Anm.) Vortrag zeigte er den Entstehungsprozess des Designkonzeptes auf: Begonnen wurde vor ca. 2 Jahren mit mehreren Wochenenden mit Intensivworkshops mit den Prada-Eigentümern, Rem Koolhaas (dem Architekten) und IDEO, in denen gemeinsam mögliche Hypothesen für das neue Shopkonzept erarbeitet wurden. Themen wie Privacy, Branding, Erlebniswert, Verhältnis Verkäufer/Kunde.. etc. wurden hier angerissen. Bisher war Prada mit einheitlich gestalteten, pistaziengrünen Shops aufgetreten.

Es folgte eine Beobachtungsphase, in der in den Prada-Shops intensiv "durchleuchtet" wurden. IDEO war einfach dort, filmte, fotografierte, beobachtete die Wege der VerkäuferInnen, ihr Kommunikationsverhalten, die kleinen Rituale des Verkaufs, die Art des Umgangs mit den Kunden, die Themen, über die gesprochen wurde... Man versuchte, sich ein möglichst unvoreingenommenes Bild der Situation, der Qualitäten und Mängel zu machen.

In der anschliessenden Analysephase wurden diese Qualitäten und Mängel evaluiert und daraus der Idealzustand eines Handelsverhältnisses destilliert (Bsp: Der ständige Weg ins Lager, um nachzusehen, ob ein bestimmter Artikel auch in anderen Größen, Farben, etc. vorhanden ist, trennt den Verkäufer vom Kunden). Diese Erkenntnisse mündeten im Diagramm eines Shops, in dem alle gewünschten Funktionen, Wege und Abläufe eingetragen wurden. Aus diesem Diagramm wurde dann in der

Workshopphase ausmodelliert - architektonisch und technisch. Dabei wurden interessante, unterstützende Elemente entwickelt:

  • Jedes Verkaufselement wird mit RFID-Tags ausgestattet, so dass es automatisch erkannt und entsprechende Zusatzinformationen abgerufen werden können Monitore hängen zwischen den Kleidungsstücken, um zusätzliche Informationen jederzeit zeigen zu können
  • Das Pesonal wird mit intelligenten, erweiterten Handhelds ausgestattet, die für Inventarisierung, KOmmunikation, Produktinformation, Bestellung... genutzt werden können
  • Privalite-Scheiben in den Umkleidekabinen (Auf Knopfdruck kann die Glasfläche opak/transparent werden)
  • Magische Spiegel (Kamera und Monitor zur Betrachtung in der Umkleidekabine, bei schnellen Bewegungen (Drehung um die eigene Achse) verlangsamt das Bild am Monitor, so dass man die eigene Bewegung beobachten kann)
  • Intelligente Schränke erkennen die Kleidugnsstücke, die in sie hineingehängt werden, und liefern Zusatzinformationen

All diese Technologien zeichneten sich dadurch aus, dass sie (1) bereits am Markt erhältlich und daher günstig waren und (2) bereits vorhandene Qualitäten des Verkaufserlebnisses verstärkten und unterstützten.

Justus Öhler: Pentagram Im dritten Vortrag präsentierte Justus Öhler die Designgruppe Pentagram, die vor allem durch ihr interessantes Partnering-Konzept auffällt: Sie bestand ursprünglich aus 5 Designern, von denen jeder sein eigenes Team und seine Selbständigkeit behält, die aber zusammenarbeiten und vor allem den Profit gleichmässig untereinander teilen. Dieses Konzept ist großen Anwaltskanzleien entlehnt. Der Vorteil: Die Gruppe ist groß genug, sich auch an größere Kunden wenden zu können, die einzelnen Designer bleiben jedoch selbständig und können weiter operativ arbeiten, ohne zum Manager werden zu müssen. Die gleichmässige Aufteilung des Profits erleichtert es, Aufträge an Partner weiterzugeben - der Profit bleibt eh "in der Familie".

In seinem Vortrag über CD/CI (unter anderem die Entstehung des Star Alliance-CI 1997) blieb er eher unverbindlich/oberflächlich. Pentagram scheint eher eine Art Cowboy-Mentalität zu leben, und das strahlte auch Öhler aus :)

Den Vortrag beendete er mit einem kurzen Plädoyer, in dem er (1) der Beauftragung von Professionisten, (2) dem Mißtrauen gegenüber Meinungsumfragen und (3) der Beachtung von Intuition das Wort redete.

Die weiteren Vorträge (die ich mir nicht mehr gegeben habe :):

New ways of working (Keith Lawson und Thomas Bene) Auswirkungen der Veränderungen in der Bürowelt auf das Arbeitsklima einer Organisation am Beispiel Andersen

New ways of travelling (Gavin Thomson) Innenausstattung für die Concorde

New ways with products (Andy Davey und Martin Myerscough) Titan - die Entwicklung einer völlig neuartigen Waschmaschine, deren Trommel u.a. als Wäschekorb dient...

Fazit? Das Ziel, österreichische Manager zu erreichen - weiss nicht, ob das wirklich aufgegangen ist, dazu waren zu wenig Menschen da. Hut ab vor Alan South, und generell bin ich immer noch der Meinung, dass sinnvolle Projekte und Geld einfach nicht zusammenpassen.


 
  
 
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